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Globale Zusammenarbeit braucht lokale Partner

12.12.2022, Internationale Zusammenarbeit

Vom 12.–14. Dezember 2022 findet in Genf das dritte internationale Gipfeltreffen der «Globalen Partnerschaft für effektive Entwicklungszusammenarbeit (GPEDC)» statt. Die Zivilgesellschaft fordert eine Stärkung der lokalen Umsetzungspartner.

Kristina Lanz
Kristina Lanz

Expertin für internationale Zusammenarbeit

Globale Zusammenarbeit braucht lokale Partner

© GPEDC

Gemeinsam diskutieren mehrere hundert RegierungsvertreterInnen von Geber- und Empfängerländern, internationalen Organisationen, Gewerkschaften, NGOs, Stiftungen und der Privatwirtschaft über die Wirksamkeit der Entwicklungszusammenarbeit (EZA). Dabei im Fokus steht die Wichtigkeit inklusiver, breit abgestützter Entwicklungspartnerschaften, die sich an den Prioritäten der Empfängerländer orientieren, eine klare Ergebnisorientierung aufweisen sowie Transparenz und gegenseitige Rechenschaftspflicht in den Vordergrund stellen.

Alliance Sud nimmt als Teil einer 60-köpfigen Delegation der internationalen Zivilgesellschaft am GPEDC-Gipfel in Genf teil und fordert von der Schweiz als Gastgeberland, dass sie sich für eine ambitionierte Abschlussdeklaration und eine Bekräftigung der GPEDC-Prinzipien einsetzt. Insbesondere die folgenden Aspekte sollen im Vordergrund stehen:

  • In Zeiten multipler globaler Krisen müssen Geberstaaten dringend ihr Versprechen, mindestens 0.7% des Bruttonationaleinkommens für die EZA auszugeben, umsetzen. Diese 0.7% sollen weder Kosten für Asylsuchende im eigenen Land noch abgegebene Covid-Impfdosen beinhalten (wie sie die Schweiz anrechnet) und zusätzlich zu den Verpflichtungen für die internationale Klimafinanzierung gesprochen werden.
  • Die gesamte EZA muss die Reduktion von Armut und Ungleichheit in den Vordergrund stellen. Dies bedingt einen konsequenten Fokus auf die ärmsten und am meisten gefährdeten Menschen dieser Welt sowie Investitionen in die Rechte von Frauen und Minderheiten. Jegliche Instrumentalisierung von EZA zur Erreichung anderer politischer Ziele muss klar untersagt werden.
  • Die EZA soll dazu beitragen, dem global immer stärker schwindenden Handlungsspielraum der Zivilgesellschaft entgegenzuwirken, und lokale zivilgesellschaftliche Organisationen unterstützen, ihre Rolle als eigenständige Entwicklungsakteure wahrzunehmen.
  • Der Privatsektor soll dazu aufgefordert werden, seinen Beitrag zur Erreichung der SDGs zu leisten, unter anderem durch angemessene und faire Steuerzahlungen in den ärmsten Ländern.
  • Breit abgestützte, inklusive Entwicklungspartnerschaften auf Länderebene sollen gefördert werden, wobei insbesondere der Stärkung der lokalen Umsetzungspartner (gemäss dem Prinzip der Lokalisierung) eine wichtige Rolle zukommt.

Lesen Sie hier das vollständige Briefing von Kristina Lanz.