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Medienmitteilung
Neues Palmölabkommen alarmiert die Zivilgesellschaft
23.06.2025, Handel und Investitionen
Das heute vom Bundesrat unterzeichnete EFTA-Freihandelsabkommen mit Malaysia bringt keine Verbesserung gegenüber dem umstrittenen Freihandelsabkommen mit Indonesien. Während die Regenwaldzerstörung weitergeht, soll noch mehr Palmöl aus Südostasien in die Schweiz kommen.

Malaysia ist einer der grössten Palmölproduzenten weltweit. Durch Palmölplantagen, die auf zerstörtem tropischem Regenwald errichtet werden, gehen unberührte Lebensräume für Mensch und Tier verloren. © Bruno Manser Fonds
Gemeinsame Medienmitteilung von Green Boots, Bruno Manser Fonds, Uniterre und Alliance Sud.
Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen nehmen das heute vom Bundesrat unterzeichnete Freihandelsabkommen mit Malaysia mit Skepsis zur Kenntnis. Obwohl sich 48.6% der Stimmbürger:innen am 7. März 2021 wegen der Palmöl-Problematik gegen ein Abkommen mit Indonesien ausgesprochen hatten, liegt nun ein ähnlicher Deal mit Malaysia vor. Im Unterschied zu Indonesien liefern Malaysia und malaysische Unternehmen seit Jahren bedeutende Mengen an Palmöl in die Schweiz. Sie sollen im geplanten Abkommen mit vergünstigten Konditionen belohnt werden. Die Gefahr, dass mehr Palmöl aus Malaysia auf Kosten des Regenwaldes importiert wird, ist erheblich.
Auch malaysische Nichtregierungsorganisationen sind besorgt über mögliche Auswirkungen des Abkommens auf die Umwelt und die Rechte der indigenen Bevölkerung. Über 30 zivilgesellschaftliche Organisationen aus Malaysia lehnen die problematischen, ihr Recht auf die Verwendung von Saatgut einschränkenden UPOV 91-Regelungen ab.
Ölpalmen werden insbesondere im malaysischen Teil von Borneo von Grosskonzernen auf Kosten der indigenen Bevölkerung unter prekären Arbeitsbedingungen angebaut. «Eine Tarifvergünstigung für Palmöl aus Malaysia ist das falsche Signal», so Johanna Michel. «In Malaysia droht die Zerstörung von über einer Million Hektaren Regenwald für Palmöl-Plantagen.»
Weitere Informationen:
Isolda Agazzi, Expertin für Handelspolitik bei Alliance Sud
022 901 07 82, isolda.agazzi@alliancesud.ch